Samstag, 5. Mai 2012

[Rezension] Happyface

Titel: Happyface
Originaltitel: Happyface
Reihe: -
Autor: Stephen Emond
Seiten: 319, gebunden
Verlag: Loewe
Veröffentlichung: 15. Februar 2011
Empfohlenes Alter (vom Hersteller): 12- 16 Jahre
Empfohlenes Alter (von mir): 12- 16 Jahre


Kurzbeschreibung (Amazon)
Wie man sich durchs Leben grinst …
Erst war alles Scheiße. Dann ist er umgezogen, hat angefangen zu grinsen – und plötzlich ist die Welt eine andere. Er hat jede Menge Freunde, die Mädchen stehen auf ihn und ohne ihn läuft keine Party. Warum? Weil er cool ist und schlagfertig, immer gut gelaunt und für jeden Mist zu haben, kurz – weil er HAPPYFACE ist …
Dies sind die Aufzeichnungen und Erkenntnisse eines Teenagers, der sich eines Tages neu erfindet. Er setzt ein Grinsen auf, lächelt sich durch die ganze Kacke und wird zu – Happyface!

Meine Meinung
Kaum zu glauben, aber Happyface hat mich angesprochen, weil es so viele Bilder enthält. Dennoch hatte ich eigentlich eine gute Geschichte dahinter erwartet, die leider ausblieb.
Happyface ist ein Junge, der.... hm.. eigentlich erfährt man nicht sonderlich viel über ihn, weil es einfacher ist, verstellt er sich während er die Geschichte erzählt die ganze Zeit.
Happyface nimmt die Rolle des Erzählers ein, da es eine Tagebuchgeschichte ist, in dem er über sein Leben berichtet. Der Leser erfährt weder seinen richtigen Namen, noch wie er aussieht, denn sein Gesicht wird quasi immer mit der Happyface- Maske verdeckt.
Das hat es mir nahezu unmöglich gemacht Sympathie zu ihm aufzubauen.
Abgesehen davon ist sein Leben so gar nicht spannend, tatsächlich ist es halt ein ganz normales Teenageralltagstrott.
Gleich zum Beginn wollte ich das Buch schon wieder aus der Hand legen, weil so gar nichts passiert, lediglich zum Ende hin wird es einigermaßen "spannend".

Die Charaktere sind an sich ganz nett, obwohl über niemanden ausreichend viel erfährt, um ihn liebzugewinnen. Wobei Happyface selbst wegen oben genannten Gründen als Lieblingsprotagonist definitiv ausgeschlossen ist, doch selbst wenn er ein fähiger Kandidat dafür wäre, würden seine Handlungen ihn spätestens als ungeeignet darstellen, denn es ist reichlich unsympathisch ständig nur zu grinsen. Die Figuren im Buch sehen ihn übrigens nichts so, was für mich persönlich den eigentlichen Haken der Geschichte zeigt, denn wie kann man nur entschlossen sein "Happyface" zu werden und alle finden es gut, dass man keine Meinung und keine Gefühle zulässt. Schwachsinn, ich persönlich finde das einfach lächerlich und bin verwundert, dass die beschriebenen Personen im Buch ihn alle ganz toll finden.

Der Hauptkonflikt der Handlung kommt auch überhaupt nicht zur Geltung, denn Happyface muss eigentlich einen schweren Schicksalsschlag verkraften, doch es scheint als wäre das dem Autor ein bisschen zu viel geworden, wodurch sein Protagonist dieses Ereignis komplett unglaubwürdig überwindet. Gleichzeitig ist das der einzige Tiefgang der Geschichte, rückt dadurch aber völlig in den Hintergrund.

Demzufolge kann man die Geschichte eigentlich total vergessen, meiner Meinung nach ist sie nichteinmal was für den Strand, weil man keinerlei Verbindung zu den Figuren aufbaut.

Das einzig gute an dem Buch ist die Aufmachung, denn die verschiedenen Textformate lassen trotz schwammiger Handlung zu, dass man schnell durch das Buch geführt wird und die Zeichnungen sind wirklich gut.
Ich empfehle dieses Buch daher allen, die selbst Tagebuch schreiben und es eventuell mit Zeichnungen aufpeppen wollen, als eine Art Beispiel.

Fazit
Eine kleine Enttäuschung trotz ohnehin geringer Erwartungen. Die Geschichte ist sehr flach und gibt keine Einfühlungsmöglichkeiten, doch die Skizzen und die Aufmachung sind wirklich gut, sodass das Buch sehr gut als Beispiel für Leute dient, die selbst Tagebuch schreiben und dazu zeichnen bzw. es versuchen wollen.





Das Cover finde ich übrigens in der deutschen Ausgabe reichlich aggressiv und ein bisschen gruselig, wobei das eigentlich gut den Inhalt wiederspiegelt. Das Englische ist allerdings wesentlich netter aufbereitet.

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