Dienstag, 1. November 2011

[Rezension] Weiß ich, wann es Liebe ist?

Titel: Weiß ich, wann es Liebe ist?
Originaltitel: Afleggjarinn. Skáldsaga
Reihe: -
Autorin: Audur Ava Ólafsdóttir
Seiten: 302, Taschenbuch
Verlag: Suhrkamp- Verlag
Veröffentlichung: 21.August 2011, Originalausgabe
Empfohlenes Alter (vom Hersteller): ?
Empfohlenes Alter (von mir): 18- ...

Kurzbeschreibung- Amazon
Weiß man, wann es Liebe ist? Arnljotur könnte diese Frage nicht beantworten. Er weiß nur, dass er sich mit ein paar Rosenstöcklingen seiner verstorbenen Mutter auf die Reise begeben muss, um in einem alten, einst weltberühmten Klostergarten eine seltene Rose zu züchten. Das ist sein Traum. Sein altes Leben in Island lässt er hinter sich: seinen Vater und seinen Zwillingsbruder, seine kleine Tochter Flora Sol und deren Mutter Anna, mit der ihn wenig verbindet. Es wird eine Reise zu sich selbst, bei der die Gespräche mit einem gebildeten und weisen Mönch eine wichtige Rolle spielen. Dabei geht es immer wieder um Sex, Tod und Liebe - Fragen menschlicher Existenz –, die sich so theoretisch und abstrakt nicht lösen lassen. Da bekommt Arnljotur unerwarteten Besuch – von Anna und Flora Sol. Plötzlich weiß er, dass es Liebe ist, die ihn mit seinem Kind, der Mutter des Kindes verbindet.

Meine Meinung
Ich muss gestehen, dass ich das Buch wegen dem Titel und Cover ausgewählt habe. Ich liebe die Liebe und alles was damit zu tun hat, also sollte dieses Buch mir gefallen, oder? Fakt ist, es hat mich ziemlich enttäuscht. Lobbie (Arnljotur) weiß nicht was Liebe ist, er findet sein Kind ist ein Fehler und seit seine Mutter tot ist, ist seine Familie ihm nicht mehr so wichtig. Nun will er seinen verbliebenen Traum ausleben und flieht in ein Kloster um Setzlinge seiner Mutter in einen berühmten Rosengarten einzupflanzen. Dieser Teil des Buches ist mir persönlich viel zu lang gewesen, es ist zwar nett Lobbie auf seiner Reise zu begleiten, aber letztendlich hatte ich das Gefühl, die Geschichte dreht sich im Kreis. Auch die Gespräche mit dem Mönch habe ich mir durch die Buchbeschreibung anders vorgestellt, ich dachte es gibt Fragen, die uns alle quälen und Antworten über die man lange Nachdenken muss, nichts da. Stattdessen werden dutzende Filme in anderen Sprachen erwähnt und nur Fragen beantwortet, die mich nicht wirklich interessiert haben, denn die drei Grundgedanken des Protagonisten drehen sich um Rosen, Tod und Körper. Zwischendurch schleicht sich seine kleine Tochter in seine Gedankengänge.  Die ganze Situation ändert sich, als seine Tochter und deren Mutter plötzlich in das Kloster kommen und bleiben wollen. Nachdem es also Ewigkeiten nicht voran ging in der Geschichte, passiert endlich etwas, leider ein wenig zu spät. Allerdings hat es mich erst von da an wieder wirklich interessiert, es war angenehm über den Umgang von Lobbie mit seiner eigentlichen Familie zu lesen, jedoch auch zu alltäglich um noch eine gute Geschichte aufzubauen. Andererseits habe ich nicht verstanden, was der ständige Jesusvergleich mit der kleinen Tochter sollte, der die Handlung wahrscheinlich interessanter gestalten sollte. Insgesamt klingt das alles ziemlich hart, ich hatte einfach mehr erwartet und andererseits liegt es, denke ich, am Thema und an meinem Alter. 

Fazit
Für Jugendliche meiner Meinung nach nicht empfehlenswert, Erwachsenen könnte bzw. würde es aber bestimmt gefallen.


 Dennoch danke ich Blogg dein Buch und dem Suhrkamp-Verlag für diese Horizonterweiterung.

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2 Kommentare:

Jessi hat gesagt…

ja, stimmt, dieser Jesusvergleich mit der Tochter des Protagonisten war für mich auch vollkommen unverständlich.
wirklich gut hatte das Buch ja bei mir auch nicht abgeschnitten...

Luise hat gesagt…

naja, ich finds trotzdem toll, die chance bekommen zu haben, sowas zu lesen (; nächstes mal wirds besser.

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